Leder: Dein Guide zur perfekten Lederjacke

Möchte man sich einen Überblick über die Welt des Leders verschaffen, dann weiß man manchmal gar nicht so richtig, wo man anfangen soll. Was muss ich wissen? Worauf muss geachtet werden, wenn ich mir eine Lederjacke kaufen möchte? Was ist Leder eigentlich und wie unterscheidet es sich? Das sind Fragen, denen wir uns im heutigen Blogbeitrag widmen wollen, damit Du beim nächsten Lederjacken-Kauf nicht völlig aufgeschmissen bist.

Wir möchten allen die Leder-Expert*Innen werden wollen, einen kleinen, aber feinen Überblick geben…

Lederjacken und Lammfellmäntel auf Kleiderstange Ledermoden Susanne

Wo kommt Leder her? Was versteht man unter Leder?

Fangen wir einmal ganz am Anfang an. Im ersten Moment scheint diese Frage recht banal zu klingen, denn wir alle wissen, woher Leder bezogen wird, nämlich von Tieren. Leder kann aber nicht nur ausschließlich aus der Haut von Rindern oder Schafen gemacht werden, wie viele annehmen. Grundsätzlich kann man aus jeder Tierhaut Leder herstellen. Selbst aus der Haut von Fischen kann Leder produziert werden. Verrückt, oder? Sobald die Haut dem Gerbungsprozess unterzogen und haltbar gemacht worden ist, darf sie als „Leder“ bezeichnet werden. Bei kleinen Tieren macht dieser Arbeitsaufwand aber wenig Sinn, wenn Kleidung oder Schuhe produziert werden sollen. Die Modeindustrie hat sich daher auf die Lederherstellung von größeren Tieren spezialisiert. Zu den wichtigsten zählen: Ziegen, Schafe, Schweine und Rinder. Auch wir bei Susanne Ledermoden kennen uns am besten mit dem Leder dieser Tiere aus. Wie sich das Material unterscheidet, sehen wir uns in diesem Blogbeitrag an.

Lederverarbeitung Ledermoden Susanne

Rind und Kalb

Rindsleder gilt als hartes und schweres Leder. In der Modeindustrie fungiert Rindsleder vor allem für schwere Biker- und Lederjacken. Zur Fertigung von Taschen, Gürteln und Schuhen wird stattdessen auf die Verwendung von Kalbsleder gesetzt, da dieses weicher und formbarer ist. Kalbsleder bietet Robustheit und verspricht eine gewisse Langlebigkeit. Auch Mobiliar und Autoausstattungen profitieren von der Reißfestigkeit und Widerstandsfähigkeit des zähen Rindleders.

Schaf/ Lammleder

Lammleder ist ein besonders weiches und leichtes Material. Die feinporige Hautstruktur schafft eine glatte Oberfläche und bietet für die Herstellung von Lederjacken &-Mänteln optimale Voraussetzungen. Nappiertes Lammleder wird besonders gerne für Glattlederjacken verwendet. Das angenehme Tragegefühl, bei dem sich die Lederjacke förmlich an den Körper anschmiegt, ist kennzeichnend. Lammnappa ist ein sehr langlebiges, hochwertiges und unkompliziertes Material und dafür lieben wir es ganz besonders. Aus diesem Grund besteht der Großteil unseres Mode-Angebots aus liebevoll ausgewählten Lammnappa-Teilen.

Veloursleder Ledermoden Susanne

Ziege

Ziegenleder ist leichter als die meisten anderen Lederarten und wird besonders gerne für Velours- und Rauleder verwendet. Die Oberfläche von Ziegenvelours ist feinporig und samtig. Aufgrund seines leichten Tragegefühls wird Ziegenleder gerne für Frühjahrs- & Sommerlederjacken verwendet. Als besonderes Qualitätsmerkmal gilt eine nappierte Innenseite, da kein Innenfutter benötigt wird, deswegen ist nappiertes Ziegenvelours Leder ein ganz besonders beliebtes Sommerleder. Allerdings muss nicht jedes Modell nappiert werden. Als Richtwert gilt jedoch: Je nappierter eine Jacke, desto hochwertiger das Modell. Durch die spiegelglatte, nappierte Oberfläche kann beim Anziehen der Lederjacke einfach hinein geschlüpft werden. Eine Raulederjacke aus Ziegenleder mit nappierter Innenseite ist somit das qualitativ hochwertigste.
Ziegenleder kann problemlos von einem Reinigungs-Spezialisten gereinigt werdenn aber auch hier gilt, so lange wie möglich vom Spezialisten handputzen lassen. 

Ziegenvelours Ledermoden Susanne

Schwein

Leder vom Schwein wird wie Ziegenleder meist für Veloursleder verwendet. Der Unterschied ist jedoch die Oberflächenstruktur und Weichheit. Schweinsleder ist porig, wirkt uneben und ist steifer als Ziegenvelours. Das ist der Grund, warum dieses Leder gerne im preiswerteren Segment verwendet wird. Außerdem ist hohe Vorsicht vor einer Reinigung geboten. Lederjacken aus Schweinsleder werden meist bereits nach der ersten Reinigung steif und können danach kaum mehr getragen werden. Aus diesem Grund bieten wir keine Modelle aus diesem Leder an.

Welche Lederarten gibt es? 

Unterschiedliche Lederarten werden für verschiedene Zwecke genutzt. Das liegt daran, dass sie sich in ihrem Wesen und ihren Charaktereigenschaften stark unterscheiden. Wir erklären Dir die Wichtigsten. 

Glattlederjacken Ledermoden Susanne

Glattleder

Glattleder ist ein Sammelbegriff für alle Lederarten, die mit der Haarseite nach außen verarbeitet wurden (das ist die Oberseite der tierischen Haut, auf der das Fell wuchs). Diese Oberschicht nennt man “Narbenseite”. Glattleder verdankt ihren Namen seiner glatten Beschaffenheit. Die Oberfläche ist dabei nicht aalglatt, sondern man kann durchaus noch die Hautstruktur erkennen. 

Nappaleder

Wusstest Du, dass Nappaleder ursprünglich nur die Bezeichnung für Handschuh- und Bekleidungsleder war? Heute ist Nappaleder ein Sammelbegriff für besonders geschmeidiges Glattleder aller Tierarten. Die glatte Oberfläche des Nappaleders entsteht durch das Nappieren. Beim Nappieren wird das Leder abgeschliffen und anschließend gewachst. Da Nappaleder zum Glattleder zählt, suggeriert der Begriff eine makellose Oberfläche. Das Erscheinungsbild kann allerdings je nach Art der Veredelung (z. B. durch Beschichten, Prägen, Lackieren usw.) strukturiert, genarbt, glatt oder geprägt sein. Besonders beliebt sind Jacken aus diesem Material, da sie auch problemlos im Regen angezogen werden können. Regen- oder Wasserflecken lassen sich einfach auftrocknen. Auch unter den Nappaledern unterscheidet man zwischen unterschiedlichen Tierhäuten, die verwendet werden (Lammnappa, Ziegennappa usw.).

Lammnappa Bikerlederjacke Ledermoden Susanne

Nappierung

Bei dem Veredelungsverfahren Nappieren wird das Leder abgeschliffen und gewachst. Wird eine Veloursjacke oder ein Mantel innen nappiert, so erleichtert dass das Hineinschlüpfen in die Garderobe. Da Veloursleder gern bei Frühjahrs- und Sommermode verwendet wird, erspart man sich so ein warmes Futter. Beim Nappieren gibt es Qualitätsunterschiede, denn der Prozess kann mehrmals wiederholt werden. Je öfter nappiert wird, desto hochwertiger die Jacke oder der Mantel.
Wird Kleidung „annappiert“, so wird das Leder nur angeschliffen, jedoch nicht noch einmal nachgewachst. Es entsteht ein samtiges Finish, wie beim Nubukleder. 

Velours

Unter Veloursleder versteht man Lederarten mit rauer Oberfläche. Hier wird die oberste Schicht des Leders angeschliffen und somit aufgeraut. Je nachdem, welcher Grad der Oberflächenfeinheit erzielt werden soll, wird die verbleibende Schicht mehr oder weniger stark angeschliffen. Kennzeichnend für Velours ist die raue, fast samtige Oberfläche. Diese Hautschicht nennt man „Retikularschicht“. Veloursleder ist demnach empfindlicher als glattes Leder. Seine Optik wirkt sommerlich, da es, anders als Glattleder, kein “Regenleder” ist. Verwendung findet es daher vor allem in Frühlings-und Sommermode.
Die gängigsten Veloursleder sind die von der Ziege und vom Schwein. Das Ziegenvelours ist dabei hochwertiger und, da es weicher, feiner und langlebiger ist. Chemischen Reinigungen hält es stand, während Schweinsleder- wie zuvor erwähnt- oftmals sofort steif wird. 

Brauner Veloursmantel Damen Ledermoden Susanne

Nubuk

Nubuk ist als ein sehr leichtes, elegantes Bekleidungsleder bekannt. Man könnte sagen, dass es eine Art Zwischenstufe von Velours und Glattleder ist. Nubuk zählt zu den Leichtledern und ist für seine samtige Oberfläche bekannt. Nubukleder eignet sich hervorragend für Outdoor-Mode, da es nach dem Einwachsen sehr lang wetterfest bleibt.

Alles im Überblick

Leder ist nicht gleich Leder. Und so wie alle Materialien ihre Unterschiede haben, hat auch jede Ledersorte ihren Charme und ihre Eigenarten. Mit dem kleinen Hintergrundwissen, welches Du aus dem Blogbeitrag mitnehmen konntest, weißt Du nun, worauf geachtet werden muss und welche Fragen Du stellen solltest. Wer sich zu einem Leder-Kauf entschließt, investiert definitiv in Qualität und Langlebigkeit.
Nimm Dir daher genug Zeit, um zu überlegen, welche Ledersorte am besten zu Deinen Wünschen und persönlichen Hingabe bezüglich der Pflege passt!

 

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Schreibt uns gerne!


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