Nachhaltigkeit
Hört man das Wort Nachhaltigkeit, wird es selten mit Leder oder Lammfell assoziiert. Wie wesentlich der Nachhaltigkeitsaspekt hinsichtlich Mode aus Leder und Lammfell ist, geht dabei leider oft verloren. Seit ein paar Jahren ist das Thema Nachhaltigkeit zum Kriterium guter Mode geworden. Und das betrifft natürlich alle Bereiche der Modewelt. Wie nachhaltig ein Label oder Unternehmen wirklich ist, wird nicht nur darüber definiert, welche Materialien zur Herstellung von Produkten verwendet werden. Es ist ein Zusammenspiel aus unterschiedlichen Faktoren. Worauf es bei Susanne Ledermoden ankommt und wie ressourcenschonend wir sind, möchten wir gerne in diesem Beitrag klären, um Unklarheiten aus der Welt schaffen.
Nachhaltigkeit und Leder, geht das überhaupt?
Der Begriff der Nachhaltigkeit spaltet die Gemüter. Es gibt keine eindeutige Definition darüber, was nachhaltig ist und was nicht. Über einen Punkt sind sich dennoch alle einig. Nachhaltigkeit bedeutet Zukunftsfähigkeit. Susanne Ledermoden möchte genau das: Mode verkaufen, die der Umwelt nicht zusätzlich schadet und gleichzeitig zukunftsfähig ist.
Doch wie kann Mode und vor allem, wie kann Leder nachhaltig sein?
Der Textilabfall und die billige Produktion von Kleidung sind in der Modebranche immer noch ein großes Problem. Rein theoretisch wäre also die beste Lösung, aus Abfällen neue Mode zu schaffen. Susanne Ledermoden bedient sich dieser Herangehensweise. Nur, dass unser Abfallprodukt nicht aus der Textil-, sondern aus der Lebensmittelindustrie kommt.
Leder: Ein Abfallprodukt
Viele nehmen an, dass es nur noch vertretbar ist, veganes Leder zu kaufen.
Ganz so einfach ist es nicht. Dass ein Leder vegan ist, bedeutet nicht, dass es automatisch umweltfreundlich oder weniger schädlich ist. Vegan heißt nur, dass auf tierische Produkte verzichtet wurde und zu einer synthetischen Alternative (nicht ökologisch abbaubar oder recycelbar) gegriffen wurde. Irreführend ist das vor allem dann, wenn es sich um ein scheinbar ökologisches Material wie Apfelleder handelt: Das Rohprodukt wird mit einem synthetischen Kunststoff vermengt und beschichtet. Das „Leder“ wird so robust gemacht, besteht allerdings aus mindestens 70 % aus Kunststoff.
Für die Produktion unserer Mode verwenden wir Erzeugnisse beziehungsweise Reste, die aus dem Müll gerettet wurden. Für die Herstellung unserer Fashion wurden keine Tiere gezüchtet. Es ist uns sehr wichtig, mit diesem Missverständnis aufzuräumen. Wir verzichten auf Kunstleder, da dieses immer aus Plastik besteht und setzen auf natürliche Materialien, da diese ethisch vertretbarer sind und im Falle eines Wegwurfs wieder zu ihrem natürlichen Ursprung zurückkehren. Als Referenz: Eine Lederjacke braucht circa 50 Jahre, um zu verrotten, wogegen die Zersetzung von Kunststoff mehr als 500 Jahre andauert. Mit Reparaturen oder Umarbeitungen können wir die Lebensdauer eines Produktes sogar zusätzlich verlängern.
Produktionsstandorte
Die Standorte unserer Partner sind breit verstreut, jedoch alle innerhalb der EU. Somit folgen die Produktionsstätten in Italien, Deutschland, Frankreich, Spanien oder Belgien den europäischen Standards und können regelmäßig von uns besucht werden.
Unsere Lammfellprodukte werden zu 100 % in der EU gefertigt. Bei den Lederjacken sieht das ein wenig anders aus. Unsere Partnerfirmen haben ihren Sitz zwar in der EU, dennoch gibt es Unternehmen, die ihre Produktion teilweise ins Ausland, zum Beispiel nach Pakistan, auslagern. Regelmäßige Kontrollen und sinngemäße Standards hinsichtlich Gesundheitserhaltung und fairer Arbeitsbedingung sind an der Tagesordnung. Nur so können wir sichergehen, dass die Herstellung unserer Ware auch in einem Rahmen erfolgt, der unseren Werten entspricht.
Gerbung
Der Gerbungsvorgang ist einer der wichtigsten Schritte im Herstellungsprozess von Leder. Die chemische Gerbung ist die beliebteste und meist verbreitete. Sie stellt allerdings eine große Belastung für die Umwelt dar. Es ist uns wichtig, transparent und authentisch über unsere offenen Baustellen und Ziele zu kommunizieren und wir sind stetig dabei, uns zu verbessern. Momentan befinden sich in unserem Sortiment immer noch chemisch gegerbte Lederjacken. Unser Anliegen ist es jedoch, vor allem zukünftig diesen Bestand abzubauen und immer mehr auf die nachhaltigere Alternative der vegetabilen (pflanzlichen) Gerbung umzustellen.
Reparatur und Umarbeitung
Rethink, reduce, reuse, ist ein Leitsatz, der uns sehr am Herzen liegt. Rethink: Überdenke Deine Beziehung mit Leder und Produkten, die aus natürlichen Materialien hergestellt wurden. Leder, Lamm und Pelz sind nicht automatisch schlecht, weil es sich um tierische Produkte handelt.
Reduce: Wenn Du in Qualität und liebevoll produzierte Ware investierst, kannst Du Dir sicher sein, dass Du Dich auch in einigen Jahren noch darüber freuen kannst.
Reuse: Wirf Kleidung, die Du nicht mehr trägst oder die Mängel aufweist, nicht in den Müll. Wir helfen Dir bei Leder-,Lamm-und Pelzware dabei, etwas Neues daraus zu schaffen, das Dir langfristig Freude bringt. Reparaturen und Umarbeitungen sind in unseren Augen die beste Werterhaltung für Kleidungsstücke. Gerade bei Erbstücken kann eine Umarbeitung helfen, alte Schätze modisch tragbar und für Dich passend zu machen. Und auch in Sachen Nachhaltigkeit kann so ein großer Beitrag geleistet werden!
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